Denn eigentlich war es Liebe auf den zweiten Blick. Ursprünglich wollte Katharina Industriekauffrau werden. Doch bei einem Praktikum durch alle Abteilungen bei der Mainfrucht wurde ihr Interesse fürs Labor geweckt.
Das Schnupperpraktikum hält sie für eine ideale Sache. Denn welche/r Jugendliche weiß schon, was eine Chemielaborantin so macht. Und wie abwechslungsreich dieser Beruf eigentlich ist. Sie wollte den Dingen schon immer auf den Grund gehen. Deshalb entschied sie sich kurzerhand für eine Ausbildung zur Chemielaborantin. Das hat sie bis heute nicht bereut.
Chemielaborantin ist ein biologisch-chemischer Beruf. Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre. Voraussetzung ist ein mittleren Abschluss oder Abitur. Gute Mathematik- sowie Naturwissenschaftliche Kenntnisse und Interesse sind wichtig. Gute Deutsch- und Englischkenntnisse sind natürlich von Vorteil. Am allerwichtigsten aber sind Lernbereitschaft, Neugierde und Sorgfalt. Denn beim Umgang mit Chemikalien muss man sehr genau und überlegt arbeiten.
Während der Ausbildung ist man abwechselnd ein bis zwei Tage in der Berufsschule und im Betrieb – meist im Labor. In der Berufsschule – bei Katharina die Klara-Oppenheimer-Schule in Würzburg – wird das Hintergrundwissen vermittelt. Zum Beispiel die Analyse von chemischen Verbindungen, ihre Zusammensetzung und ihre Berechnung. Aber auch Umweltrecht und der verantwortungsvolle Umgang mit Chemikalien sind wichtige Themen. Das hört sich zunächst sehr theoretisch an. Aber im Unternehmen lernt man die Praxis kennen. Da wird das Ganze dann sehr anschaulich.
Bei der Mainfrucht erfährt man in den ersten Wochen alles Wesentliche über die Produkte: Von A wie Apfel und vielen anderen heimischen Früchten und Gemüsen wie Brombeeren, Erdbeeren, Karotten oder Rhabarber bis Z wie Zitrone und weiteren Exoten wie Kiwi, Mango oder Ananas. Man lernt, wann die Früchte reif sind, wie man die Qualität erkennt und wie sie zu Saft, Püree oder Zubereitungen verarbeitet werden können.
Nach der Ausbildung machte Katharina auch ein Praktikum bei Grünewald Fruchtsaft in Stainz in Österreich. So lernte sie weitere Arbeitsgebiete und die Kolleg/innen direkt vor Ort kennen. Ihr Eindruck war durchweg positiv. Überall wurde sie herzlich aufgenommen und alles wurde bereitwillig erklärt.
Die Abschlussprüfung war nicht ganz einfach. Aber Katharina bekam viel Unterstützung und war gut gerüstet. Es gab sogar extra Vorbereitungen in IHK-Seminaren und bei einer überbetrieblichen Ausbildung.
An ihrer Arbeit schätzt Katharina vor allem die Vielseitigkeit. Den größten Teil nimmt die Qualitätssicherung ein. Bei der Anlieferung muss die Ware genau geprüft werden. Natürlich auch nach der Verarbeitung und nach der Abfüllung. Dazu kommt das „Spezifikationswesen“, also z.B. die Fragebögen der Kunden auszufüllen und die genaue Analyse nach Inhaltsstoffen oder Nährwert zu den Produkten. Weiterhin müssen Begleitproben zu den Produkten erstellt und zum Teil weltweit versandt werden – von Norwegen bis Japan.
Kurzum: Ein schöner und abwechslungsreicher Beruf. Jeder Tag bringt neue Aufgaben und neue Herausforderungen. „Eine Arbeit, die richtig Spaß macht!“